Ich war ganz sicher, das ist mein Sohn – Die Geschichte von Marcus Spicker


Text: Dela Kienle, Foto: Armin Smailovic, erschienen in: NIDO Mai 2011

ich war ganz sicher das ist mein sohn

Zweieinhalb Jahre lang ziehen Marcus Spicker und seine Frau ein Kind groß. Dann stellt sich heraus: Seine Frau hatte ihn betrogen, der Junge ist nicht sein Sohn. Was jetzt?

Ein dünnes Häuflein Fotos – mehr ist nicht geblieben: Moritz*, der mit seiner Puppe kuschelt. Moritz, der den Spielzeug-Rasenmäher schiebt. Und Moritz im Kreißsaal, gerade zur Welt gekommen, wie er sich in die Arme von Marcus Spicker schmiegt. Rosige Wangen hat er, ein fein

geschnittenes Gesicht, die Äuglein hält er geschlossen. Marcus Spicker strahlt in die Kamera, wie nur ein junger Vater strahlen kann, der nach dem blutigen, verstörenden Wunder Geburt gerade die Liebe neu entdeckt; der dieses zerbrechliche Wesen hält und sich schwört, dass er immer für es da sein und es beschützen wird. Mein Sohn, denkt Spicker zärtlich. Wie hätte er es besser wissen sollen?

Fünf Milliliter Ejakulat, eine Eizelle, durchschnittlich sechs Minuten Sex: So banal entstehen Kinder – und manchmal mit ihnen Lügen von enormer Zerstörungskraft. Umfragen zeigen, dass anscheinend jeder zweite Deutsche irgendwann fremdgeht, also seinen festen Partner betrügt. Entsprechend kann es kaum überraschen, dass gar nicht so selten der falsche Mann im Kreißsaal steht. Wie viele Kuckucksväter es gibt, ist umstritten: Oft heißt es, dass möglicherweise jedes zehnte Baby seinem Vater untergejubelt worden sei. Der britische Wissenschaftler Mark Bellis hingegen wertete vor Kurzem 33 Studien neu aus und kam auf eine Quote von 3,7 Prozent. Das hieße immer noch, dass durchschnittlich in jeder Schulklasse ein Kuckuckskind sitzt.

Es war an einem Freitagabend im Frühjahr 2003, als Spickers Freundin Veronika* verkündete, dass sie schwanger sei. Die beiden hatten sich im Studium kennengelernt, waren seit fünf Jahren ein Paar, lebten zusammen. Veronika sei an jenem Abend sehr angespannt gewesen, erinnert sich Spicker, sie sei nicht sicher gewesen, wie er reagieren würde. Er jubelte und küsste sie: ein Kind! In den kommenden Monaten bestaunte er bei jedem Ultraschall das Baby in ihr, legte im Bett die Hand auf Veronikas Kugelbauch. Im Sommer heirateten die beiden, zogen in eine nette Doppelhaushälfte mit Garten. „Ich habe einmal gelesen, dass etwas fehlt, wenn man abends nach Hause kommt und nicht erst das Kettcar von der Garageneinfahrt wegräumen muss“, sagt Spicker. „Das Bild hatte ich mein Leben lang vor Augen.“

Spicker kann gut mit Kindern. Er ist Grundschullehrer, ein 39-jähriger, sportlicher Mann. Fußballspielen hätte er Moritz beibringen wollen und mit ihm nach England fahren, wo er während des Studiums ein Jahr verbracht hatte. „Jetzt sieht er wohl so aus, der Kleine“, sagt Spicker und deutet auf einen Ausschnitt aus der Kreiszeitung. Die druckt stets zum Schulbeginn ein Bild von allen ersten Klassen der Region. Moritz ist ein hübscher Blondschopf, der verträumt auf seine Schultüte schaut. „Auf das Foto in der Zeitung habe ich richtig gewartet“, gesteht Spicker. Seit vier Jahren hat er Moritz nicht gesehen, obwohl er nur 20 Kilometer entfernt wohnt. Er denkt an ihn, praktisch täglich. Und manchmal schleicht sich der Junge auch nachts in seine Träume. „Einmal habe ich geträumt, dass er zu mir ins Auto gestiegen ist und mich angeschrien hat: ‚Wo warst du denn, du Blöder?‘ Er hat mir richtige Vorwürfe gemacht.“ Normalerweise macht sich die Spicker selbst. Hätte er verhindern können, dass er sein Kind verliert?

Nach der Geburt war Spicker zehn Monate lang zu Hause bei Moritz geblieben, weil Veronika zunächst weiterarbeiten wollte. Er ging mit dem Kleinen zum Schwimmen und zur Babymassage, fütterte ihn mit Pastinakenbrei. Zum Mittagsschlaf legte er sich mit ihm ins große Bett und verspürte diese Mischung aus Frieden und Dankbarkeit, die sich bei Eltern einstellt, wenn sich ihr schlummerndes Kind an sie kuschelt. Auch die Ehe mit Veronika lief ordentlich, zumindest dachte das Spicker. Er verstand ihren Drang, unter Leute zu kommen – vor allem, als er nach der Elternzeit wieder einen vollen Lehrauftrag annahm und Veronika zu Hause blieb. Sie fing an, zwei, drei Mal pro Woche abends auszugehen, in die Kneipe, ins Kino, angeblich mit ihren Freundinnen.

Moritz war ein eineinhalbjähriger Knirps, als die Welt seines Vaters zum ersten Mal zusammenbrach: Marcus Spicker entdeckte, dass seine Frau ihn betrog. Planvoll und seit vielen Monaten, mit einem Bekannten aus demselben Dorf. Die Ehe war nicht zu retten, doch Veronika und Spicker gaben sich die Hand darauf, dass es wegen des gemeinsamen Kindes nie zu Streit kommen sollte. Spicker half ihr bei der Wohnungssuche und beim Umzug, ihm war wichtig, wie Moritz künftig lebte. Trotz zu hoher Miete blieb er selbst im halbleeren Familienhaus, damit sein Sohn sich bei Besuchen heimisch fühlte. „Die Stille war das Schlimmste“, sagt Spicker. „Ich hätte jeden Tag in das ausgeräumte Kinderzimmer hineinschreien können.“

Kuckucksväter ahnen oft nicht, dass ihr geliebtes Kind nicht von ihnen ist, und viele wollen es auch nicht wissen. „Die Initiative zu Abstammungstests geht in zwei Dritteln der Fälle von Frauen aus – und zwar von den neuen Partnerinnen der eventuell betrogenen Väter oder von den neuen Schwiegermüttern“, sagt Dietrich Klusmann, Evolutionspsychologe an der Uni-Klinik Hamburg (siehe Interview). Diese Frauen seien nicht an das Kind, dessen Vaterschaft in Frage steht, gebunden – aber daran interessiert, dass der Partner nicht Ressourcen für ein Kind verausgabt, das nicht seines ist. Bei Spicker hingegen war es ein alter Freund, der die Zweifel weckte. Der gestand ihm nach der Trennung, dass er drei Jahre zuvor in einer Kneipe mitgekriegt habe, wie ein Typ mit seiner Bettgeschichte prahlte. Die Geliebte: Veronika, die damals längst mit Spicker liiert war. „So wie die drauf ist, kannst du dir nicht mal sicher sein, dass der Moritz von dir ist“, warnte der Freund. Spicker wehrte ab. Niemals! Natürlich war Moritz sein Sohn, gar keine Frage!

In jenen Monaten tat er alles, um ein guter Trennungspapa zu sein. Er feilschte mit Veronika um jede Stunde, die der Kleine bei ihm verbringen durfte. Doch sie strich die Zeiten aufs rechtliche Minimum zusammen – insbesondere nachdem Spicker eine neue Freundin hatte, Julia, die schließlich auch bei ihm einzog. Er hatte sie übers Internet kennengelernt, eine verwandte Seele, alleinerziehend, mit einem Söhnchen namens Max. Auch Veronika war zwischenzeitlich zu ihrem Geliebten gezogen; sie forderte Moritz sogar auf, den Neuen „Papa“ zu nennen – während Spicker, ihr Noch-Ehemann, gedemütigt daneben stand. Er quälte sich mit Zweifeln: Entfremdete sie den Kleinen absichtlich, weil er vielleicht tatsächlich nicht der richtige Vater war?

Seit 2008 sind heimliche Abstammungstests verboten; die Politik sah das Selbstbestimmungsrecht des Kindes verletzt. Durch das heutige Gesetz kann der Test allerdings über ein Familiengericht erzwungen werden. Marcus Spicker findet diese Regelung unmöglich. Er sagt, dass er niemals wegen seines vagen Verdachts ein Gericht bemüht und die Spannungen mit seiner Ex-Frau verschlimmert hätte. Er wollte doch nur Gewissheit haben, dass sein Moritz von ihm war. Im Frühjahr 2006 bestellte Spicker also für 219 Euro ein Testset und wischte dem zweieinhalbjährigen Moritz mit einem Wattestäbchen den Mund aus.

Die Email des Labors erreichte Spicker am Freitag, den 7. April, das weiß er noch, Betreff: Testergebnis. Spicker öffnete die PDF-Datei, das Laden dauerte quälend lange. Dann las er „100 Prozent“, und für einen Sekundenbruchteil atmete er auf: Hatte er’s doch gewusst, er war hundertprozentig Moritz’ Vater. Doch er hatte nicht richtig hingeschaut. In dem Gutachten stand: „Die Vaterschaft ist zu 100 Prozent ausgeschlossen.“ „Da ist der Boden aufgegangen“, sagt Spicker leise. „Es war eine Mischung aus Wut, Enttäuschung, und vor allem Sorge um den Kleinen. Wie sollte es jetzt bloß weitergehen?“ Just in jener Nacht schlief Moritz bei Spicker; jedes Wochenende durfte er einmal bei ihm übernachten. Am nächsten Morgen rief er also aus seinem Bettchen nach Papa, nichtsahnend, rührend klein in seinem blau-weiß geringelten Schlafanzug. „Meine Gefühle für ihn hatten sich nicht geändert, natürlich nicht“, sagt Spicker. „Das war mein Kind! Mein Junge! Den konnte mir Veronika doch nicht auch noch nehmen!“

Als Spicker seine Ex-Frau mit dem Vaterschaftstest konfrontierte, reagierte sie kurz geschockt, dann kühl. Ihre Beziehung habe damals eben gekriselt, sagte sie – und weigert sich seitdem, Moritz’ biologischen Vater zu benennen. Ihr jetziger Partner, für den sie Spicker verlassen hatte, kann es kaum sein, den hatte sie erst später kennengelernt. Spicker war verzweifelt: Sollte er schweigen und rechtlich Moritz’ Vater bleiben – mit Zahlungspflichten für seine Ex und für Moritz bis zum Studium? Wäre das sinnvoll, wo es ihm Veronika jetzt schon so schwer machte, das Kind zu sehen?

Hans Scheinvater: Irgendwann möchte er Moritz seine Version der Geschichte erzählen

Marcus Spicker: Irgendwann möchte er Moritz seine Version der Geschichte erzählen

Noch einmal trafen sich die beiden zu einem Gespräch: Veronika war bereit, auf Unterhalt zu verzichten, wollte sich aber das Geschwätz im Dorf ersparen. Spicker stimmte zu: Er würde allen die Vaterschaft vorgaukeln, wenn er bloß weiterhin seinen Moritz treffen könnte. Veronika begann zu handeln, forderte wenigstens hundert Euro pro Monat für das Kind. Spickers neue Partnerin Julia bekam das mit und widersprach, die Frauen begannen zu streiten. Was dann geschah, sieht Spicker noch heute wie einen Film vor sich: Wie Veronika aus dem Haus stürmt. Wie sie den schreienden Moritz ins Auto packt. Wie der auf der Rückbank strampelt und weint: „Ich will bei meinem Papa bleiben!“ „Das war das Letzte, was ich von ihm gesehen habe“, sagt Spicker. Veronika untersagte ihm den Umgang, nachdem er klargestellt hatte, dass er Moritz nicht dauerhaft über seine Herkunft anlügen würde.

Und so kam es, dass Marcus Spicker Anfang 2007 die Vaterschaft aberkennen ließ. Er klagte dabei gegen seinen Sohn, auf dem Aushang im Familiengericht stand sein Name gegen den von Moritz – eine Formalie. „Aber ich hätte die Decke hochgehen können vor Wut und Schmerz“, sagt Spicker. Auch wenn es weh tut, hofft er, dass sich der Kleine inzwischen nicht mehr an ihn erinnert, dass er ganz das leben kann, was er jetzt hat. „Alles andere wäre doch egoistisch“, sagt er. Insgeheim hofft er aber darauf, dass Moritz in einigen Jahren anfangen wird, Fragen zu stellen. Dass er ihn auf einem Foto entdeckt, auf den Familienfilmen der ersten Babyjahre. Irgendwann möchte er Moritz seine Geschichte erzählen, und wie glücklich er war, dass er eine Zeit lang sein Papa sein durfte.

Und jetzt? In Spickers Wohnzimmer toben drei kleine Jungs auf dem Familiensofa: Spicker hat Julia geheiratet und mit ihr zwei Kinder bekommen. Der inzwischen neunjährige Max ist ebenfalls wie ein Sohn für ihn, letztlich zähle das bisschen DNA sehr wenig. Nach dem letzten Umzug hat Spicker das Bild von Moritz nicht mehr aufgehängt, um nicht dauernd Erinnerungen wachzurufen. Auch sein Lieblingsbuch hat er sorgsam weggepackt, „Mein Papa ist ein Riese“. Das hat er den anderen Jungen nicht vorlesen können, sagt er, „sonst hätte ich wahrscheinlich ins Buch reingeheult“. Vor Marcus Spickers Garage liegen Bobbycar, Bollerwagen und Fahrräder, eigentlich ist er glücklich. Doch das Kettcar von Moritz – das wird ihm immer fehlen.

*Name geändert

Interview

»Dass es Kuckuckskinder gibt, ist kein Zufall …«

»Dass es Kuckuckskinder gibt, ist kein Zufall …«

… sondern von der Evolution gewollt, sagt
Dr. Dietrich Klusmann, Evolutionspsychologe an der Universitätsklinik Hamburg.

Umfragen zeigen, dass den meisten Menschen Treue wichtig ist. Wie kommt es dann – je nach Studie – zu drei, vier oder gar zehn (Anmerk. d. Red. bis zu 20) Prozent Kuckuckskindern?
Das sexuelle System der Menschen ist, verkürzt gesagt, Monogamie, verkompliziert durch Seitensprünge. Die Evolutionsgeschichte hat uns widersprüchliche Programme mitgegeben: Einerseits „lohnt“ es sich in Bezug auf den Reproduktionserfolg, wenn Vater und Mutter sich gemeinsam um den Nachwuchs kümmern – und deshalb haben beide eine starke Bindung an die Kinder. Andererseits ist es für Frauen reproduktiv meist von Vorteil, wenn nicht immer der gleiche Mann ihre Kinder zeugt.

Ist es nicht unfair, den Frauen Kalkül zu unterstellen?
Solche Programme laufen natürlich unbewusst ab. Studien zeigen, dass Frauen Fürsorglichkeit bei Männern schätzen. Während der Ovulationsphase jedoch bevorzugen sie plötzlich besonders maskuline und dominante Typen, Fürsorglichkeit ist nicht mehr so wichtig. Frauen kleiden sich dann anders, zeigen mehr Haut und riechen für Männer anziehender. Außerdem haben sie mehr Lust auf Sex – aber nicht unbedingt mit dem eigenen Partner. Diese Veränderungen sind auf die fruchtbaren Tage beschränkt: Dann lohnt es sich, das Risiko einzugehen, bei einem Seitensprung erwischt zu werden – denn eine Schwangerschaft mit einem Mann, der genetisch vielleicht besser passt, ist wahrscheinlich.

Und die festen Partner?
Die nehmen die Ovulationsphase ebenfalls unbewusst wahr. Sie bewachen ihre Frau oder Freundin stärker, rufen an und fragen, wo sie gewesen ist. Aber sie kümmern sich auch mehr, bringen Blumen mit oder schlagen vor, gemeinsam auszugehen.

Was ist, wenn es trotz dieser Bewachung zu einem Kuckuckskind
kommt – und der Mann stellt es irgendwann fest?
Es gibt alle möglichen Ausgänge. Aber Tatsache ist: Väter binden sich genau wie Mütter an ihre Kinder. Der menschliche Fürsorgeinstinkt ist außerordentlich stark, und ist dieses Programm einmal abgelaufen, ist es nicht leicht wieder rückgängig zu machen: Eine gewachsene, tiefe Beziehung zu einem Kind endet nicht plötzlich, weil ein Vaterschaftstest negativ ausfällt.

Wir danken der Nido, Frau Kienle und Herrn Smailovic für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung. Alle Rechte bleiben beim Verlag, Autoren und Fotografen.

Über Max Kuckucksvater

Seit Anfang 2011 weiß ich nun, dass mein Sohn aus erster Ehe nicht mein leiblicher Sohn ist. Da ich weder im Netz, noch irgendwoanders Hilfe fand, gründete ich dieses Blog. Dieses Blog verbindet Kuckuckskinder, Scheinväter, Väter und Kuckucksmütter untereinander, stellt Hilfsthemen bereit. Zusätzlich klärt es die Öffentlichkeit über den stattfindenden Identitätsraub und Betrug auf, damit wir in Zukunft dieses Leid verhindern können. Der obligatorische Vaterschaftstest ab Geburt (OVAG) ist das einzige Mittel, welches das Kind sicher vor der Fälschung seiner Identität bewahren kann. Seither entstanden sehr viele Kontakte und Freundschaften zu Scheinvätern, Kuckuckskindern und anderen Betroffenen sowie Unterstützern. Der Austausch mit ihnen half mir dabei, meine Trauer zu verarbeiten. Und: Ja, ich lebe tatsächlich in Kolumbien. Inzwischen sind meine Frau und ich stolze Eltern einer Tochter. https://www.facebook.com/max.kuckucksvater
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6 Antworten zu Ich war ganz sicher, das ist mein Sohn – Die Geschichte von Marcus Spicker

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  4. Nancy schreibt:

    Hallo. Ich bin eine Mama und habe durh Zufall Ihr Seite gefunden….Ich kenne den Schmerz den Sie gefühlt haben müssen. Ich habe 2003 einen Mann kennen gelernt mit einem damals 3 1/2 jähr. Jungen.
    Ich war (und in meinem Herzen bin) ich seine Mama. Eine Weile lang. Dann die Trennung. Seit 2008 habe ich keinen Kontakt mehr. 😦 Ich darf nicht da ich keine Rechte habe. (Der Anwalt meinte…aussichtslos…..)5 Jahre Mama …und von jetzt auf gleich keine mehr für den Großen?

    Wir haben noch einen gemeinsamen Sohn den er jederzeit sehn darf .
    Ich habe nur Fotos und Erinnerrungen. Ich habe auch heute noch keine Kraft sie abzuhängen . Er ist doch mein Kind.

    Die (Halb) Geschwister (So nennen sie sie oft) sehn sich regelmäßig.

    Ich habe auch die Hoffnung irgendwann den „kleinen“ großen Jungen wieder in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen das ich ihn sehr liebe .

    Ihre Geschichte berührt mich sehr und ich hoffe das Moritz* sich tief im Herzen an Sie erinnert ….

    Die Liebe zu einem Kind entsteht nicht durch die DNA …sie entsteht im Herz

  5. Loge schreibt:

    Salut,
    und ein trauriger Artikel. Trotzdem, wenn er selbst erlebt, liebe Grüße und Mitgefühl.

    Allerdings sehr störend und den sehr guten Artikel abwertend finde ich

    „In Hans Scheinvaters Wohnzimmer toben drei kleine Jungs auf dem Familiensofa: Scheinvater hat Julia geheiratet und mit ihr zwei Kinder bekommen. Der inzwischen neunjährige Max ist ebenfalls wie ein Sohn für ihn, letztlich zähle das bisschen DNA sehr wenig.“

    Ich finde dies falsch bewertet. Es gibt auch für Max einen guten Vater, der sich um sein Wohl sorgt. Ich würde es schön finden, wenn sich die Väter kennen und um ihre Position wissen, er eine ist der Vater, der andere der Freund der mama…

    Danke für den Artikel

    LG

    • hans scheinvater schreibt:

      Hallo,

      leider will sein richtiger Vater tatsächlich nichts von ihm wissen. Er hat sich schon kurz nach seiner Geburt aus dem Staub gemacht und jahrelang noch nicht mal Unterhalt bezahlt. Heute kann das Jugendamt sporadisch etwas einpfänden, aber sobald ein Kontakt entstehen könnte, macht er sich wieder davon. Max weiß darum, dass sein richtiger Vater woanders lebt, für ihn ist es wichtig einen Papa zu haben, der für ihn da ist. Wenn er möchte, wird er ihn natürlich kennenlernen dürfen, das ist klar. Für den Moment will ich ihm aber alles geben, was Jungs zum Aufwachsen brauchen, nämlich einen Papa, der für sie da ist! Die Stelle mit der DNA im Artikel wirkt tatsächlich ein wenig oberflächlich, richtig gedeutet, stimmt sie aber so für uns. Vielen Dank für die Rückmeldung, ich hoffe, ich konnte zum Verständnis beitragen. Denn leider gibt es auch solche Väter…

      LG
      Hans Scheinvater

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