Es sind nun 2 Monate her, dass ich erfahren habe, dass Lisa* (1), meine kleine Tochter, nicht mein leibliches Kind ist. Nach dieser Information war ich am Boden zerstört, jedoch habe ich mich entschlossen bei meiner Familie zu bleiben.
Was ist nun in der zwischen Zeit geschehen? Als erstes habe ich einen DNA-Test auch für Janine* (7), meine große Tochter, gemacht. Das Ergebnis war eindeutig! Ich bin zu 99,99999…% der leibliche Vater. Somit wurde schon mal eine Sorge aus dem Weg geräumt.
In den Herbstferien habe ich mit meiner Frau und meinen Kindern eine Kreuzfahrt gemacht. Dabei haben meine Frau und ich uns viel unterhalten und sind uns auch näher gekommen.
Nach meinen Erzählung hört sich alles super an. Es ist auch super die meiste Zeit, jedoch gibt es auch diese grauen Tage oder schlaflosen Nächte.
Letzte Woche war einer dieser Tage, an denen ich down war. Da ich an diesem Tag kein Selbstwertgefühl hatte und mich ständig gefragt habe, weshalb ich das hier alles überhaupt noch mache. Ich war so durcheinander und wollte diese Gedanken nicht. Ich beschloss meine Gefühlwelt zu ordnen, damit ich Zukünftiger besser auf die Gefühle reagieren kann.
Das Ergebnis meiner Analyse war, dass ich momentan vier verschiedene Gefühle Gleichzeit empfinde. Die Intensität dieser Gefühle variiert jedoch von Tag zu Tag.
Das erste Gefühl ist „Liebe“.
Mit diesem Gefühl hatte ich nie ein Problem. Vielmehr hatte meine Frau eine Zeit lang ein Problem damit, mich zu lieben. Meine Liebe zu ihr ist jedoch in der letzten Zeit gestiegen und auch der körperliche Kontakt hat sich intensiviert. Ich habe ihr sogar einen Heiratsantrag gestellt, da wir nächstes Jahr 10 Jahre verheiratet sind und ich gerne ein neues Ehe- und Treueversprechen hören möchte. Sie bejahte und hier sind wir auf einem guten Weg in die Zukunft.
Meine Frau hat lange gebraucht, damit sie verstanden hat, dass es nicht nur um Liebe bei mir geht und dass es eher ihr Problem sei. Ich habe ja noch drei andere Gefühle.
Kommen wir zum zweiten Gefühl, der „Angst“.
Ich musste mir klar werden, welche Ängste ich habe und wie ich damit umgehen kann. Ich habe Angst vor der Unwahrheit, dass sie mir noch andere Sachen verschwiegen hat. Ich habe Angst vor ihrer Untreue. Ich habe Angst davor, dass sie die Beziehung zu ihm doch nicht beendet hat oder dass sie eine neue mit irgendjemanden anderen anfängt. Ich habe Angst vor der Zukunft. Was passiert, wenn es rauskommt, dass Lisa nicht mein leibliches Kind ist. Wie wird sie damit umgehen? Nachdem ich mir bewusst wurde, welche Ängste ich habe und wie wahrscheinlich es ist, dass diese eintreten oder welche Folgen diese eventuell hätten, kann ich hiermit sagen, dass ich mit dem Gefühl der Angst gut umgehen kann und dass es mich nicht aus der Bahn hauen wird.
Das dritte Gefühl ist der „Zweifel“.
Diese Tage sind die schlimmsten. Ich zweifel an mir und mein Selbstwert ist gefühlt bei null. Daniela*, meine Frau, hat mich einfach ersetzt. Sie hat keine Rücksicht auf meine Gefühle genommen. Sie hat mich zu dieser Zeit einfach nicht geliebt. Ich war ihr nichts wert. Ich fühle mich dann wie ein Stück Müll. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, da ist man schnell weg vom Fenster. Wenn man ausgemistet wird, weshalb dann nicht richtig. Solche Gedanken kreisenan diesen Tagen in meinem Kopf.
Ich weiß, dass ich nicht so denken sollte und manche Leute mir direkt raten würden, dass ich mich einweisen lassen sollte, jedoch möchte ich dies nicht und ich werde mich schon von selbst therapieren. Ich werde probieren, mich nicht als Opfer anzusehen und meinen Stolz und mein Selbstwertgefühl zu stärken. Ich werde die Dinge machen, wozu ich Lust habe (wie Bowling, Sonnenbank, Friseur, Massage, Radtour, Laufen, etc.). Ich werde als erstes an mich selbst denken!
Nun kommt noch das vierte und letzte Gefühl, bzw. Gefühlspaar „Wut und Hass“.
Diese beiden Gefühle hängen zusammen und sind entstanden durch die Schuldfrage. Drei Personen haben Schuld an dieser Situation. Ich, der andere und meine Frau. Diese Gefühle müssen auch therapiert werden, da sie mich sonst innerlich zerfressen werden. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie ich diese Gefühle schwächen könnte. Wenn ich diesen Bereich als Täterbereich ansehen würde, dann würde es einen Prozess geben. Ich würde hoffen, dass die Täter Reue zeigen würden und dass sie eine gerechte Strafe erhalten. Erst dann könnte man mit der Sache abschließen können.
Ein anderer Ansatz wäre Rache.
In den letzten Wochen habe ich mir so mache Gedanken über Rache gemacht, jedoch möchte ich nicht fremdgehen. Es wurde langsam Zeit zu handeln. Ich habe mich bei ihm per Whatsapp gemeldet und ihm gesagt, dass er sich von meiner Familie fernhalten soll und dass ich alles wüsste. Ich habe ihm auch ein wenig gedroht, jedoch danach ging es mir wesentlich besser. Ich habe ihn nun in der Hand und könnte seine Familie zerstören, wann immer ich es wollte. Nicht dass ich es vorhabe, jedoch bin ich nicht mehr Opfer von ihm.
Mit meiner Frau habe ich auch gesprochen, dass ich ihr am liebsten den Schädel einschlagen würde und dass ich nicht nach Rache aus bin. Ich werde sie bestrafen, damit es mir hoffentlich besser geht. Sie hat die Strafe akzeptiert. Ich werde sie in den A… f…, so hart ich nur kann, da sie mich 2,5 Jahre belogen und verarscht hat.
Wenn sie jetzt meinen sollte, „dieser Kerl ist doch krank“, dann sei es so. Ich denke, dass dies die einzige Therapie ist, die mir hilft. Es ist meine Therapie und jeder braucht eine andere …
Therapieergebnisse folgen .
*alle Namen wurden geändert
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Hallo Sven,
ich kann deine Wut gut verstehen, aber dein Vorhaben ist keine Bestrafung in dem Sinne sondern eine Art um deine Wut und Hass an ihr aus zu lassen für 2,5 Jahre Lügen.
Du sagst sie hat die Strafe akzeptiert. Bist du dir auch wirklich sicher oder sie sagt es nur weil du willst das sie es akzeptiert. Das geht immer nach hinten los.
VG Mira
Also Sven, wenn Du wirklich das Bedürfnis hast Deine Frau zur Bestrafung schmerzhaft in den Po zu ficken, solltest Du Dich wirklich umgehend trennen, es sei denn ihr steht beide auf so etwas.
Kopfschuettelnde Gruesse
Hallo Andrea,
wenn beide darauf stehen würden, wäre es ja keine Bestrafung…..
Trennung und Verhaltenstherapie wären der richtige Weg. Die Frau scheint in einer Beziehungsabhängigkeit zu erstarren.
VG Sammy
Aehm doch das geht aber ich wollte jetzt eigentlich nicht über SM philosophieren lol
Hallo Andrea,
nein, das sollten wir nicht, ich finde die Situation in keinster Weise lächerlich.
Die Familie ist in einer ganz kritischen Phase und Sven braucht dringend Unterstützung, um mit seiner Gefühlswelt klar zu kommen, bevor etwas passiert, beachte das vorhandene Aggressionspotential..
VG Sammy
Wieso hat hier irgendeiner bisher die Situation lächerlich gefunden? Also ich finde nicht.
Trotzdem sind es 2 erwachsene Menschen, die selbst entscheiden müssen wie sie miteinander umgehen wollen. Nur weil jemand solche Phantasien hat, muss er bei einer Eskalation der Situation nicht zwingend direkt gefährlich werden. Kann sein muss aber nicht, das kann man doch unbekannter Weise überhaupt nicht einschätzen.
Hallo Andrea,
sorry, wenn ich dein lol falsch gedeutet habe. Du hast es wohl nur auf SM bezogen.
Ja, beide erwachsenen Menschen müssen für sich entscheiden, wie sie mit der Situation weiter umgehen, aber erwachsen und zum Schutz der Kinder, die für diese Situation nichts können und Vater und Mutter brauchen!
Bestrafung ist hier der falsche Weg, verzeihen ist angesagt.
VG Sammy
Hallo Sven.
was du schreibst, ist harter Tobak. Besonder das Ende, die Form deiner „Bestrafung“, die du dir da für deine Frau ausgedacht hast.
Das zeigt schon, dass die Beziehung zwischen dir und deiner Frau eine Menge Defizite aufweist, besonders in der Kommunikation im Bett.
Nun, ich denke, daß Sven jetzt ziemlich durcheinender ist und offenbar kaum klar denken kann, ist eine Sache. Daß er zumindest für sich versucht damit irgendwie zu leben, eine andere und insofern verständlich und löblich.
Aber auch er rutscht, wie viel andere heutzutage, in Neusprechformulierungen ab und es liegt die Annahme nahe, daß er so die Realität zu verdrängen sucht.
Er ist nicht nur irgendein „leiblicher Vater“ der großen, sondern ihr Vater.
Und die kleine ist nicht nur nicht sein „biologisches Kind“, sie ist gar nicht seine Tochter.
Man muß, unabhängig von provozierten o. sonstwie entwickelten Emotionen auch den Tatsachen in’s Auge sehen.
Sonst kommt emotionaler Kuddelmuddel heraus und das schadet allen Beteiligten, besonders aber dem Kind.
Und in der Tat, denkt Sven ( zumindest in diesem Text ) an obskure „Therapien“, an Hass, an Strafe u.s.w., aber im Endeffekt nur an sich selbst und den Paarkonkflikt.
Wo bleibt da der konstruktive Ansatz, wo der Versuch positive und systemische Lösungen zu finden, kurz: wo bleibt das Kind?
Darüber findet sich in dem Text leider gar nichts.
Es hat aber ein Recht auf seinen Vater und der hat das Recht und die Pflicht, sein Kind zu unterhalten.
So viel Verständnis wie ich für Erwachsenenprobleme auch aufbringe, es sind und bleiben Erwachsenenprobleme. Die Mutter, ihr Mann, beide wissen, daß erwachsene Menschen einander belügen und betrügen, daß man dem Gegenüber immer nur vor den Kopf schauen kann, aber nicht hinein. Damit muß man leben können und kann man es nicht, auch gut.
Aber das darf nicht zum Problem des Kindes gemacht werden. Das hat ein Recht auf Freiheit, Zuverlässigkeit, Urvertrauen etc.. Und verantwortlich dafür sind die Erwachsenen Beteiligten und Mitwirkenden, sie haben dafür zu sorgen, dem Kind eine würdige Existenz zu ermöglichen.
Nicht umgekehrt!
Also bitte Sven u. Daniela, jammert nicht über Eure selbstgebastelten Problemchen herum, sondern setzt Euch gefälligst dafür ein, daß die von Euch geschaffenen Probleme des Kindes gelöst, o. zumindest weitestmöglich abgemildert werden!
Also, Hmmm, er macht sich ja schon Gedanken, wie die Wirkung auf die Tochter sein wird.
Das Problem ist aber, dass es da kaum eine schicke Lösung geben wird.
Wenn der biologische Vater in Ruhe gelassen werden will, wird eine Kontaktaufnahme durch sein Kind nur traumatisierend für das Kind sein.
Wenn wider Erwarten nicht, wird das Stress in der Familie erzeugen, denn das Kind wird den sozialen Vater und auch seine Mutter bestimmt fragen, warum die den biologischen Vater so auf Abstand halten.
Denn natürlich fühlt das Kind auch die Spannung in der eigenen Familie.
Interessant wird auch die Reaktion der älteren Tochter, denn ob die die Jüngere dann noch als vollwertiges Mitglied betrachten wird, ist zumindest nicht ausgemacht.
Übrigens ist es primär eine Verantwortung der Mutter und nicht des sozialen Vaters, dieses Thema mit dem biologischen Vater zu und ihrer Tochter zu klären, denn sie und der biologische Vater sind hier die „Täter“.
Das sollten wir mal nicht aus den Augen verlieren.