Ist meine Freundin von mir schwanger? – von Nikolas Groß


Vaterschaftsfrage noch vor Geburt unklar

Ist meine Freundin von mir schwanger? Oder von einem anderen? – von Nikolas Groß

Ja, hallo Max, erstmal ein großes Lob an Dich, dass Du so großes Einsatzvermögen zeigst und auch die Gemeinschaft stärkst und Dich für die Belange der Leute einsetzt.

Mit in Kraft treten des Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) hat sich in Sachen Sorgerecht für Väter ja auch ein bisschen was in den letzten Jahren getan. Das find ich schonmal positiv

Zu meiner Sache, ich bin 25 Jahre jung, steh‘ voll im Leben, bin finanziell abgesichert und mache (neben dem Beruf) meine Weiterbildung zum Industriemeister und habe vor kurzem meines Vaters Mehrfamilienhaus abkauft.

Zurzeit steh ich aber ein bisschen auf den Schlauch. Manuela* (21 Jahre jung) – eine Bettbekannschaft aus meiner Sicht – sagt, dass sie von mir schwanger sei. Zuerst war ich schockiert und sauer darüber, dass sie sich die Zukunft so verbaut und hab ihr vieles angeboten und versucht sie zur Abtreibung zu drängen.

Im Januar diesen Jahres hatten wir Sex miteinander. Ich hatte mit einem Kondom verhütet, doch das Gummi riss. Gleich am Morgen darauf hat sie die „Pille danach“ genommen, jedoch erfolglos. Es gab leider keine Zeugen, aber es wurde mir sehr glaubhaft von ihr erzählt. Ja gut, so hab‘ ich mich mit ihrer Entscheidung abgefunden und fing wirklich an, mich auf mein Kind zu freuen. Also so richtig mit „Papa Nikolas, du wirst das schaffen!“, habe Pläne für das Kinderzimmer geschmiedet, Sachen gekauft und schließlich hab‘ ich ja noch zwei Räume in meiner Wohnung über.

Ultraschallaufnahme

Ultraschallbild – Baby – Nikolas Groß – siemens – Die Info über die Schwangerschaftswoche ist nicht auf dem Foto sichtbar.

So weit, so gut. Die Nachricht über meine anstehende Vaterschaft habe ich gerade erst verbreitet und dann kam der Schock! Mir wurde von einer anderen Freundin, als ich ihr das Ultraschallbild schickte gesagt: „Hey Nikolas, das Baby ist nicht von dir!“ Mit der Begründung, dass das Baby auf dem Bild in der 8ten Woche sei. Das Foto hat Manuela so gemacht, dass die Info über die Schwangerschaftswoche nicht zu sehen ist.

Der errechnete Geburtstermin ist Anfang September 2016, also zu früh, wofür sie mir gleich abenteuerliche Erklärungen ablieferte. Sie wird wohl nicht zugeben, das es nicht von mir ist. Bei mir ist auf Deutsch gesagt, einfach zu viel zu holen. Auf die Frage, was ich nun denn machen würde, sagte ich, dass ich die Vaterschaft anerkennen und das gemeinsame Sorgerecht beantragen würde. Doch das will sie nicht. Sie habe das mit dem Jugendamt anders abgesprochen, Umgang ja, Sorgerecht nein. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr miteinander.

Und jetzt lebe ich mit einer Ungewissheit, die mich zerreißt. Ist es jetzt meins oder ist es nicht von mir?

Auch wenn ich mir immer sicherer darüber werde, dass es nicht von mir ist, ist dieser kleine prozentuale Teil in mir, der sagt: „Und was, wenn doch?!“

Was soll tun? Was kann ich tun?

*Alle Namen und einige Daten wurden zum Schutz der Beteiligten anonymisiert bzw. geändert.

Über Max Kuckucksvater

Seit Anfang 2011 weiß ich nun, dass mein Sohn aus erster Ehe nicht mein leiblicher Sohn ist. Da ich weder im Netz, noch irgendwoanders Hilfe fand, gründete ich dieses Blog. Dieses Blog verbindet Kuckuckskinder, Scheinväter, Väter und Kuckucksmütter untereinander, stellt Hilfsthemen bereit. Zusätzlich klärt es die Öffentlichkeit über den stattfindenden Identitätsraub und Betrug auf, damit wir in Zukunft dieses Leid verhindern können. Der obligatorische Vaterschaftstest ab Geburt (OVAG) ist das einzige Mittel, welches das Kind sicher vor der Fälschung seiner Identität bewahren kann. Seither entstanden sehr viele Kontakte und Freundschaften zu Scheinvätern, Kuckuckskindern und anderen Betroffenen sowie Unterstützern. Der Austausch mit ihnen half mir dabei, meine Trauer zu verarbeiten. Und: Ja, ich lebe tatsächlich in Kolumbien. Inzwischen sind meine Frau und ich stolze Eltern einer Tochter. https://www.facebook.com/max.kuckucksvater
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15 Antworten zu Ist meine Freundin von mir schwanger? – von Nikolas Groß

  1. angels0506 schreibt:

    Vielleicht sagt sie die Wahrheit dass sie die Pille danach wirklich genommen hat. Dass die Pille nicht gewirkt hat wäre ein weiterer Indiz dafür, dass sie zu dem Zeitpunkt schon (länger) schwanger war also von einem Anderen. Aber die Gewissheit wirst du / werdet ihr nur mit einem Vaterschaftstest erhalten (es sei denn, du kannst deine Vaterschaft anhand des Zeugungsrechners nun ausschliessen). Ob ein Vaterschaftstest schon während der Schwangerschaft möglich ist, weiß ich nicht, aber ich glaube nicht.

  2. Gerhard schreibt:

    Nikolas‘ Angst ist, daß wenn er auf einen Vaterschaftstest besteht, die Hölle brennt. Er keinen Zugang zu seinem Kind bekommt.

    Als erstes sollte sich Nikolas mal in die Situation seiner Ex reinversetzen. Den Ärger wegschieben und ihre Ängste erkennen. Objektiv mag sie eine fiese Lügnerin und Erpresserin sein. Subjektiv ist sie verzweifelt und versucht das beste für ihr Kind zu erreichen. Sie will Sicherheit für ihr Kind und dazu gehört vielleicht sogar der Traum von einer glückliche Familie.

    Aber was kannst Du erwarten, Nikolas? Wenn sie auch nur eine halbwegs große Chance sieht, daß Du der Vater bist, wird sie einen Vaterschaftstest als Chance sehen. Dann mußt Du erstmal zahlen und darfst Dein Kind nach ihrem Gusto sehen. Ein partnerschaftlicher, gleichberechtigter Umgang (am besten noch ohne zu zahlen) liegt nicht in ihrem Interesse.

    Du wirst nicht viel gewinnen mit einem positiv verlaufenen Vaterschaftstest. Sie wird viel verlieren wenn sie dem Vaterschaftstest nicht (irgendwann) zustimmt. Du verbaust Dir also wahrscheinlich nicht den Umgang mit Deinen leiblichen Kind wenn Du auf den Test bestehst.

    • Max Kuckucksvater schreibt:

      Hallo Gerhard,
      den meisten Deiner Aussagen stimme ich zu. Doch „… und versucht das beste für ihr Kind zu erreichen. …“ halte ich für möglich, doch nicht für wahrscheinlich. Meine Erfahrung ist, dass es meistens um Geld, Ansehen etc. und zwar in Bezug auf sich selbst diesen Frauen geht. Ausnahmen gibt es auch – von ihnen habe ich durch den Blog ein paar selbst kennen lernen dürfen. Das „Wohl des Kindes“ wird meist erst in zweiter Reihe und dann als Argumentation angeführt. Was man zumeist erst hört ist: „Was werden die Leute von mir denken? Wovon soll ich leben? Der hat aber mehr Geld als der leibliche Vater etc. …

      • Gerhard schreibt:

        Subjektiv, Max. Subjektiv ist ihr Wohl gleich dem Wohl des Kindes. Immerhin wird sie sich die nächste Zeit rund um die Uhr um das Kind kümmern. Subjektiv (und hier auch objektiv) wird es dem Kind besser gehen mit laufenden Unterhaltszahlungen. Mir ging es nicht darum, eine Entschuldigung für ihr Verhalten zu finden, sondern eine Erklärung.

        Kann man eine Erklärung für ihr Verhalten finden, ist es leichter die Folgen seiner eigenen Entscheidung abzuschätzen. Und davon ausgehend denke ich, daß Nikolas‘ Befürchtung, er würde sein Kind nicht sehen, wenn er auf einen ggf positiven Vaterschaftstest besteht, eher unwahrscheinlich ist. Und andersrum sind seine Chancen auf eine gelebte Vaterschaft leider auch nicht so wahnsinnig groß.

  3. aranxo schreibt:

    Sehe ich genauso: Keine Vaterschaftsanerkennung ohne Vaterschaftstest. Und lass Dich bloß nicht von irgendwelchem Gezeter, Dein Misstrauen sei ja so infam und unterirdisch, kirre machen. Du hast ein Recht darauf und Punkt.

    Fairerweise solltest Du es ihr aber auch sofort sagen, dass Du darauf bestehen wirst. Damit sie noch eine Chance hat, unter den für sie veränderten Bedingungen das Kind abzutreiben bzw. den nächsten Vaterschaftskandidaten in Kenntnis zu setzen.

  4. Pingback: JAWO am Mittwoch – KW 11/16 - Weltuntergang - NICHT-Feminist

  5. wollepelz schreibt:

    Die Überschrift passt nicht zum Text. 😉

    Ansonsten: Es wurde alles gesagt. Keine Vaterschaftsanerkennung ohne Vaterschaftstest.

    Du wirst immer auf den guten Willen der Mutter angewiesen zu sein, ohne überhaupt zu wissen, ob Du tatsächlich der Vater bist. Wie willst Du die Zweifel, die Du jetzt schon hast, jemals loswerden, wenn Du mit dem Kind zusammen bist?

    Von den finanziellen Verpflichtungen gegenüber einem Kind das evtl. nicht von Dir ist, spreche ich da noch gar nicht.

  6. Eckart schreibt:

    Du unterschreibst NICHT die Vaterschaftsanerkennung! Dann gibt es automatisch ein Ermittlingverfahren nach BGB 1600. Und dann bist Du 100% sicher. Und Dein Kind siehst Du eh nur wenn es die Mutter auch will. Also weg mit den Illusionen. Und später weiß auch das Kind wer sein leiblicher Vater ist. Für viele Menschen ist das auch von großer Bedeutung. Alles Gute!

  7. Erika Waser schreibt:

    Zu Nikolas.
    Ist dieses Mädchen wirklich schwanger? Er ist verzweifelt und unglücklich, und anscheinend ist er ein guter Fang. Heute ist vieles möglich mit Bildern. Die Pille danach ist zu 95% sicher. Aber eben nicht 100%. Einfach traurig. Wenn Sie schwanger ist dann würde ich sicher einen Test machen wollen. Aber zuletzt muss das Baby leiden. Frage mich wie das Mädchen aufgewachsen ist. Glaube dass da schon vieles gesagt wird..

  8. Jana schreibt:

    Ich würde die Vaterschaftsanerkennung nicht unterschreiben und auf einen Vaterschaftstest bestehen. Rein rechnerisch ist es sehr unwahrscheinlich dass Du der Vater bist wenn ihr nur im Januar und nicht vorher Sex hattet.

  9. Max Kuckucksvater schreibt:

    Hallo Nikolas,
    ich stimme mit Hermann Danne und Marcus Spicker überein. Zusätzlich kannst Du aufgrund des errechneten Geburtstermin den möglichen Zeugungszeitpunkt, also das Zeugungsdatum, errechnen. Hier ein Link zu einem Artikel in dem mehrere Zeugungsdatumsrechner verlinkt sind und auch einiges zu Deiner Situation geschrieben haben.https://kuckucksvater.wordpress.com/2014/04/29/zeugungsdatum-errechnen-zeugungsrechner-papa-vaterschaftstest/

  10. Marcus Spicker schreibt:

    An deiner Stelle würde ich mit der Anerkennung warten und auf einem Vaterschaftstest bestehen. Du hast ein Recht darauf und eine Rückabwicklung, sprich: Vaterschaftsanfechtung ist viel zu aufwändig und mit zu vielen Fallstricken versehen.

  11. Hermann Danne schreibt:

    Vaterschaft gerichtlich klären lassen. Gleich nach der Geburt oder besser noch vorher.

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