Kuckucks-News vom 18.09.2016


Kurzmitteilungen aus der Kuckuckswelt

Ab jetzt im K-Blog!

1. Heute finden die Veranstaltungen zum Weltkindertag statt. Jens Ladenburger – leiblicher Vater eines Kuckuckskindes – machte sich zu diesem Anlass ein paar Gedanken hier im Kuckucksvaterblog.

2. Die Bundesregierung will noch vor der Wahl ein zentrales Samenspender-Register einführen, meldet das Nachrichtenmagazin focus.

«„Im Bundesgesundheits-ministerium werden die gesetzlichen Regelungen für ein Samenspender-Register derzeit erarbeitet“, bestätigte eine Sprecherin Hermann Gröhes (CDU) auf Anfrage des Nachrichtenmagazins Focus. Hintergrund: Kinder sollen künftig

das Recht bekommen zu erfahren, wer ihr Vater ist – auch wenn es sich um einen Samenspender handelt. Die Rechtspolitiker der Union hatten sich bereits für eine Lösung ausgesprochen, bei der Unterhalts- und Erbschaftsansprüche ausgeschlossen werden.» (focus.de)

«… Noch in dieser Wahlperiode solle das zentrale Samenspender-Register eingeführt werden. …» (welt.de)

Wir begrüßen die zunehmende Zustimmung, dass jedes Kind das Recht auf Identität hat. Zu eben dessen Identität gehört unweigerlich auch die Kenntnis um die eigene Abstammung.

3. «Juristentag rührt am Fortpflanzungsrecht» lautet die Schlagzeile in der Ärztezeitung.

«Durch die Reproduktionsmedizin muss Familie neu definiert werden. Aus Sicht des Juristentags hat das deutsche Familienrecht Patina angesetzt. Der Bundestag zögert, weil Kernfragen des Fortpflanzungsrechts berührt werden. …

… Viele Rechtsfragen – die Gewährleistung der Elternrechte, das Recht des Kindes auf Pflege und Erziehung oder das Recht auf Kenntnis der Abstammung – stellen sich neu. …

… Ein zentrales Spenderregister muss eingerichtet werden, in dem dokumentiert wird, wenn ein Kind aufgrund einer Keimzellenspende gezeugt wird. Die Familienrechtlerin Professor Dagmar Coester-Waltjen fordert seit langem, die derzeitigen „kafkaesken ministerialen Zuständigkeiten“ könnten nur durch ein vom Bund geschaffenes Zentralregister überwunden werden. …»

Dass jetzt – so unmittelbar nach dem Juristentag – die Bestätigung aus dem Bundesgesundheitsministerium kam, lässt auf einen großen Einfluss des Juristentages auf die Regierungspolitik schließen.  Ein Zufall ist unwahrscheinlich.

4. Renommiertes Fernsehmagazin sucht eine Kuckucksmutter, mehr Infos dazu hier.

5. Kuckuckstreffen in Frankfurt – inzwischen haben wir 11 verbindliche Anmeldungen für das anstehende Jahrestreffen. Wer teilnehmen möchte, sendet mir bitte eine Email an kuckucksvater@hotmail.de. Das Kuckuckskind Immo Lünzer wird ebenfalls kommen und seine gesamte Buchsammlung zur Kuckuckskindthematik mitbringen. Es kommen Leute aus ganz Deutschland und sogar aus der Schweiz.

6. «Neuseeland gehen die Samenspender aus», so die Welt.de:

«… In Neuseeland herrscht Mangel an einem eigentlich massenhaft vorhandenen Gut: an Sperma. Fertility Associates, die größte Fruchtbarkeitsklinik des Landes, gab bekannt dass die Nachfrage nach Spendersperma ungefähr viermal so hoch sei wie das Angebot. Geschäftsführer John Peek sagte: „Neuseeland hat seit langer Zeit zu wenige Samenspender. …“

Grund ist ein Gesetz aus dem Jahr 2004. Seitdem ist die Anonymität der Spender aufgehoben, außerdem bekommen sie nur eine minimale Kostenentschädigung. Die Folge: Frauen warten zuweilen bis zu zwei Jahre auf eine Samenspende. …»

Das kommt dabei raus, wenn die Politik die Bedürfnisse aller außer die der Männer in ihrer Gesetzgebung berücksichtigt. Dabei ist die Rechnung recht einfach: Je schlechter die Rechte für Männer im Abstammungsrecht werden, desto weniger werden sich finden lassen. Mal sehen, wann die Politiker – dort wie hier – auf den Trichter kommen, dass eine einseitige Berücksichtigung der Interessen von ein paar laut aufschreienden Frauen irgendwann zu Konsequenzen führt, die allen Frauen zum Nachteil werden.

7. Familie ist mehr als Vater, Mutter, Kind – wieder ein Artikel zum Familienrecht auf Welt.de. Es ist erfreulich, wie sehr sich Welt.de dieser Thematik widmet. In diesem werden die Themen Stiefeltern, Pflegefamilien, Adoptivfamilien, Samenspenden und Leihmutterschaft beleuchtet und die Autorin Sabine Menkens bemerkt:

«… Vater, Mutter, Kinder – so einfach definiert sich Familie heute nicht mehr. Stattdessen gibt es Stiefväter und Pflegemütter, Samenspender und Leihmütter, Co-Elternteile und Queerfamilien, immer häufiger fallen biologische und soziale Elternschaft auseinander. Das Familienrecht wird diesem Flickenteppich aus neuen Familienformen längst nicht mehr gerecht. …»

Leider erwähnt Frau Menkens mit keinem einzigen Wort die drängende Reformnotwendigkeit des Vaterschaftsrecht. § 1592 muss auf „Vater ist der, der das Kind zeugte.“

eher wohl eine Alpenschmonzette

Bedrohtes Familienglück: „Liebe bis in den Mord – Ein Alpenthriller“ mit Felicitas Woll im ZDF
obs/ZDF/Jacqueline Krause-Burberg

8.  „Liebe bis in den Mord – Ein Alpenthriller“, ein neuer Kuckuckskindfilm, wird morgen am am Montag, 19. September 2016, 20.15 Uhr, im ZDF ausgestrahlt. Im österreichischen Fernsehsender ORF war er bereits letzten Dienstag zu sehen gewesen.

Die Filmkritik auf „derStandard.at“ dazu:

«… Früher hätte man das Heimatfilm genannt. Oder alte Schmonzette in neuer Tracht …»

Du hast eine neue Meldung aus der Kuckuckswelt gefunden? Dann  sende diese bitte an kuckucksvater@hotmail.com oder hinterlasse einen Link dazu unten in den Kommentaren.

Über Max Kuckucksvater

Seit Anfang 2011 weiß ich nun, dass mein Sohn aus erster Ehe nicht mein leiblicher Sohn ist. Da ich weder im Netz, noch irgendwoanders Hilfe fand, gründete ich dieses Blog. Dieses Blog verbindet Kuckuckskinder, Scheinväter, Väter und Kuckucksmütter untereinander, stellt Hilfsthemen bereit. Zusätzlich klärt es die Öffentlichkeit über den stattfindenden Identitätsraub und Betrug auf, damit wir in Zukunft dieses Leid verhindern können. Der obligatorische Vaterschaftstest ab Geburt (OVAG) ist das einzige Mittel, welches das Kind sicher vor der Fälschung seiner Identität bewahren kann. Seither entstanden sehr viele Kontakte und Freundschaften zu Scheinvätern, Kuckuckskindern und anderen Betroffenen sowie Unterstützern. Der Austausch mit ihnen half mir dabei, meine Trauer zu verarbeiten. Und: Ja, ich lebe tatsächlich in Kolumbien. Inzwischen sind meine Frau und ich stolze Eltern einer Tochter. https://www.facebook.com/max.kuckucksvater
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Eine Antwort zu Kuckucks-News vom 18.09.2016

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